Apotheken Protesttag am 14. Juni 2023
06.06.2023
Vielleicht haben Sie es schon aus anderen Medien gehört: Am 14. Juni bleiben viele Apotheken in Deutschland geschlossen. Auch wir werden uns diesem Protest anschließen, zusammen mit den Apotheken unserer Nachbarschaft. Denn auch wir kommen an unsere Belastungsgrenze.
Was steckt dahinter?
- Die massiven Lieferengpässe kosten uns sehr viel Zeit für die Suche nach alternativen Medikamenten. Deshalb müssen unsere KundInnen häufig lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Inzwischen können wir für einige Arzneimittel gar keine Alternativen mehr finden und müssen die KundInnen zurück zum Arzt schicken.
- Die Bürokratie für die Dokumentation dieser Maßnahmen hat inzwischen ein unerträgliches Ausmaß angenommen. Die Zeit, die für Dokumentation benötigt wird, fehlt uns bei der Betreuung unserer KundInnen.
- Der zunehmende Fachkräftemangel führt dazu, dass unsere KollegInnen zahlreiche Überstunden angehäuft und viele ihre Belastungsgrenze längst überschritten haben.
- Und das alles stemmen wir ohne zusätzliche Vergütung. Das Honorar, das wir für die Arzneimittelversorgung unserer Kunden von den Krankenkassen erhalten, wurde 2004 festgelegt. Seit damals sind aber alle anderen Kosten, z.B. Löhne-, Energie- oder Mietkosten gestiegen. Immer weniger Apotheken können mit diesem Honorar wirtschaftlich überleben. Deshalb schließen immer mehr Apotheken.
- Aufgrund der, von der jetzigen Regierung seit diesem Jahr sogar noch gekürzten Vergütung für Arzneimittel können die ApothekenmitarbeiterInnen nicht mehr entsprechend ihrer Leistung bezahlt werden. Deshalb verlassen immer mehr MitarbeiterInnen die Apotheke.
Die Folgen:
- Weniger Apotheken mit weniger Personal bedeutet für unsere Kunden: Längere Wartezeiten und weitere Anfahrtswege bis zur nächsten (Notdienst-) Apotheke.
- Zunehmende Lieferengpässe bedeuten für unsere Kunden: Die Versorgung mit notwendigen Arzneimitteln ist massiv gefährdet!
Betroffen sind inzwischen u.a. Arzneimittel gegen Bluthochdruck, Krebs, Diabetes, Schmerzen, Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen, Magenbeschwerden, Antibiotika, Kinderarzneimittel u.v.m.
Deshalb fordern wir von der Politik:
- Effektive Maßnahmen gegen Lieferengpässe!
- Reduzieren der ausufernden Bürokratie und der übermäßigen Dokumetationspflichten!
- Auskömmliche Vergütung unserer Arbeitsleistung!
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